Die letzten Hitzesommer waren hart für die Bäume. Im Papenholz, wie auch in vielen anderen Wäldern sind deshalb diverse alte Bäume komplett abgestorben, andere zeigen bereits deutliche Schwächesymptome. Ursache ist vermutlich der sinkende Grundwasserstand. Im Papenholz sind besonders viele der alten Eichen betroffen.
Damit während der laufenden Arbeiten keine Äste oder gar ganze Bäume auf die viel belaufenen und befahrenen Wege fallen und dabei Personen zu Schaden kommen, wird im November mit den Arbeiten an den Bäumen im Papenholz begonnen.
Die jeweiligen Arbeitsbereiche der Baumfäller und Baumpfleger werden mit Hinweisschildern gekennzeichnet und einige Personen zur Verkehrssicherung abgestellt, weil die Arbeitsbereiche weiträumig nicht betreten und befahren werden dürfen.
Den Winter über bis voraussichtlich Ende Februar 2024 werden weitere Arbeiten im Papenholz und im gesamten Stadtgebiet ausgeführt. Wie in den Jahren zuvor werden sogenannte „Spechtbäume“ oder Habitatbäume geschaffen. Dabei werden die abgestorbenen Eichenkronen bis auf eine Stammhöhe von 4 bis etwa 6 Metern abgetragen.
Rund ein Viertel aller waldbewohnenden Arten benötigt in mindestens einer Phase ihres Lebens Alt- oder Totholz. Somit ist das sogenannte Totholz eigentlich ein sehr lebendiges Biotop. Es bietet Unterschlupf für Igel, Blindschleichen, Eidechsen, Kröten, Insekten, Spinnen und weitere Tiere und hält Baumaterial für viele Tiere bereit.
Die häufigsten größeren Bewohner und Nutzer des abgestorbenen Holzes sind Vögel und Fledermäuse. Die bekanntesten darunter sind die Spechte. Sie benötigen die Baumhöhlen in den stehenden toten Bäumen als Brutplätze. Die darin lebenden Insekten werden als willkommene Nahrungsquelle genutzt.
Die Spechtbäume sowie das abgetragene Totholz der Baumkronen am Boden dienen dem Wald mit seiner vielfältigen Vogel- und Insektenwelt und den verschiedensten Pilzarten also weiterhin als wichtiger Lebensraum. All das ist für den Erhalt der Artenvielfalt enorm wichtig.
Und deshalb gilt: Je unaufgeräumter ein Wald mit den herumliegenden Ästen und Stämmen aussieht, desto wertvoller ist der Wald und kann von allen Waldbewohnern genutzt werden. Umso spannender wird es zu beobachten, was sich aus der „Unordnung“ entwickelt.