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Auszug - Vorabinformationen zu Vorhaben der Holcim  

Sitzung des Fachausschusses Stadtentwicklung und Umwelt
TOP: Ö 3
Gremium: Fachausschuss Stadtentwicklung und Umwelt Beschlussart: (offen)
Datum: Di, 26.09.2017 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 18:00 - 20:17 Anlass: Sitzung
Raum: Kantine der Fa. Holcim AG
Ort: Hannoversche Str. 21, 31319 Sehnde-Höver
 
Wortprotokoll

Herr Reupke von der Fa. Holcim stellt zwei geplante Projekte vor:

 

1) Verlegung einer 110-KV-Leitung der Deutschen Bahn AG

 

Durch den Mergelbruch führen zwei Leitungen, eine 110-KV-Leitung der Deutschen Bahn AG und eine 220-KV-Leitung der Fa. TenneT.

 

Die 110-KV-Leitung muss erneuert werden, u. a. Austausch von Masten. Im Zuge der Erneuerung strebt die Fa. Holcim eine Verlegung der Leitung an. Es sind mehrere Varianten zur Verlegung der Leitung überprüft worden. Es ist eine Variante mit Untervarianten zur Überquerung des Bruchs übrig geblieben. Diese Variante liegt am östlichen Rand des Bruchs zur Ortslage Bilm hin. Die vier Untervarianten unterscheiden sich hinsichtlich der Überquerungsstelle des Bruchs. Von der Bilmer Bevölkerung wird die nördlichste Untervariante bevorzugt, da sie die niedrigste Beeinträchtigung des Ortsbildes hat. Die Fa. Holcim bevorzugt die südlichste Untervariante, da hier mehr Flächer den Mergelabbau zur Verfügung steht.

 

Damit im Jahr 2019 mit der Verlegung der Leitung begonnen werden kann, soll Ende 2017 ein Planverfahren nach Eisenbahngesetz eingeleitet werden. Die Leitung soll in drei Abschnitten verlegt werden.

 

 

2) Genehmigungsverfahren zu einer ODR-Anlage

(ODR = Organische Destillationsrückstände)

 

Die Holcim plant auf ihrem Gelände nördlich der Kreisstraße eine ODR-Anlage zu errichten. Eine Genehmigung, bis zu 100% Ersatzbrennstoffen einzusetzen, liegt der Holcim bereits vor. Diese Genehmigung soll nun um den Einsatz von Organische Destillationsrückstände erweitert werden. Die Antragskonferenz zur Einleitung des Verfahrens nach dem BImSchG fand im April/Mai 2017 beim staatlichen Gewerbeaufsichtsamt in Hannover statt. Zurzeit wird die Umweltverträglichkeitsvorprüfung (UVP-Vorprüfung) durchgeführt. Die Öffentlichkeitsbeteiligung für das Änderungs- und Genehmigungsverfahren erfolgt wahrscheinlich erst im Jahr 2018.

Mit dem Einsatz von organischem Material werden die Brand- bzw. Explosionsgefahr sowie die Belästigung durch Gerüche höher.

Durch den Einsatz von organischem Material, insbesondere durch den Holzanteil, verbessert sich die Klimabilanz, da die Verbrennung von Holz klimaneutral ist. Außerdem werden die Umweltbelage durch den Einbau von Aktivkohlefiltern und die Verbrennung der Abluft berücksichtigt. Mit der neuen Anlage soll der Einsatz von Kunststoff als Brennstoff reduziert werden. Durch die neue Anlage kommt es zu keiner Erhöhung des LKW-Verkehrs, da die LKW künftig nur anderes Material zur Verbrennung anliefern.

 

Im Vortrag wurde nur von Holz als ein Bestandteil des organischen Materials gesprochen. Der Fachausschuss möchte gerne wissen, welche weiteren organischen Stoffe im Verbrennungsmaterial enthalten sind und fragt, ob es eine Liste des eingesetzten organischen Materials gibt und welche Gefahren sich daraus ergeben.

 

Der Fachausschuss nimmt den Vortrag zu den geplanten Projekten der Fa. Holcim zur Kenntnis.