Erinnerungskultur
Veröffentlichung Publikation; R. Luck © Stadt Sehnde Anzeige in Originalgröße 588 KB - 3000 x 2002 Projektgruppe Stolpersteine
Ein gemeinsamer Antrag der Ratsfraktionen und ein einstimmiger Ratsbeschluss im Jahre 2012 waren Grundlage für die Gründung der Projektgruppe "Stolpersteine", bestehend aus Frau Dr. Regina Runge-Beneke, Frau Angelika Thomaier, Frau Anne Heineke, Herrn Jürgen Wattenberg und der Stadt Sehnde, Stadtmarketing.
Sie machte es sich zur Aufgabe, den Opfern des Nationalsozialismus in Sehnde ein Andenken zu schaffen und den Erhalt der Erinnerungskultur zu fördern.
Bisherige Projekte der Gruppe:
Foto: Künstlerin Karin Richert © Stadt Sehnde Anzeige in Originalgröße 1285 KB - 1137 x 1772 "Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist."
Diese Erkenntnis steht hinter der Idee der Stolpersteine, die der Kölner Künstler Gunter Demnig auf Bürgersteigen vor den letzten frei gewählten Wohnungen von Opfern des NS-Regimes verlegt.
Im Rahmen der Erinnerungskultur in Sehnde, wurden im Dezember 2012 insgesamt 9 Stolpersteine zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus verlegt.
Im November 2011 hatte sich die Gruppe zusammengefunden und das gemeinsame Ziel „Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Sehnde“ formuliert.
Grundlage für die Arbeit der Projektgruppe war ein gemeinsamer Antrag der Sehnder Ratsfraktionen. Fast genau ein Jahr nach der ersten Projektgruppensitzung konnten die Stolpersteine in Sehnde gelegt werden.
Standorte der Stolpersteine in Sehnde:
Fünf Steine zum Gedenken an die Familie Rose vor dem Haus Mittelstraße 10. Stolpersteine in der Mittelstraße © Stadt Sehnde Anzeige in Originalgröße 108 KB - 768 x 1024 © Stadt Sehnde
Drei Steine zum Gedenken an die Familie Schragenheim / Brumsack auf dem Bürgersteig vor dem ehemaligen Haus Nordstraße 7/8 (alte Hausnummer).
Ein Stein zum Gedenken an Frau Else Osterwald vor dem Haus Hindenburgstraße 29 im Ortsteil Ilten.
Informationsblätter stehen zum Download bereit –siehe unten.
Gedenktafel, Scherben gegen das Vergessen © Stadt Sehnde Anzeige in Originalgröße 38 KB - 800 x 600 Gedenktafel - Scherben gegen das Vergessen
Am 9. November 2014 wurde die Gedenktafel für die Opfer des Nationalsozialismus feierlich eingeweiht. Das Kunstwerk hat nun seinen Platz im öffentlich zugänglichen Foyer vor dem Ratssaal (Nordstraße 19, 31319 Sehnde) gefunden.
Scherben erinnern uns…
Die Stadt Sehnde trauert um ihrer Mitbürger*innen, die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft geworden sind.
Stellvertretend für alle Verfolgten und Gedemütigten stehen hier die Namen von siebenunddreißig jüdischen Mitmenschen. Ganze Familien, die über Jahrhunderte in Sehnde zu Hause waren, die hier geboren wurden, die hier am gesellschaftlichen Leben teilgenommen haben, die dazugehörten, wurden durch den Rassenwahn der Nationalsozialisten systematisch aus allen Lebensbereichen verdrängt, gedemütigt, verfolgt, vertrieben und ermordet.
Das war möglich, weil viele mitgemacht und weggeschaut haben.
Mit dem Kunstwerk will die Stadt Sehnde die Namen der jüdischen Mitbürger*innen festhalten und ihnen einen Ort bleibender Erinnerung geben. Gleichzeitig liegt darin die Aufforderung an die heutigen und die zukünftigen Generationen, die Menschenwürde als unantastbar zu achten und zu verteidigen.
Scherben gegen das Vergessen © Stadt Sehnde Anzeige in Originalgröße 46 KB - 800 x 600 Genesis der Gedenktafel
Nach den Regeln des Künstlers Gunter Demnig dürfen Stolpersteine ausschließlich vor den Gebäuden der letzten selbst gewählten Wohnadressen verlegt werden. Zusätzlich hat die Projektgruppe sich darauf geeinigt, nur dann Stolpersteine zu verlegen, wenn die heutigen Hauseigentümer*innen damit auch einverstanden sind. Diese vorgegebenen und selbstbestimmten Grenzen führten dazu, dass für viele Opfern bisher kein sichtbares Mahnmal gesetzt werden konnte.
Auf der Gedenktafel stehen nun auch die Namen weiterer Betroffener. Der Projektgruppe war es wichtig, alle bisher namentlich bekannten Opfern des Nationalsozialismus, die in Sehnde gelebt haben, zu veröffentlichen. Die Daten und Schicksale dieser Personen sind historisch belegt. Die Liste der Namen ist jedoch nicht abschließend - es gab noch viele weitere Opfer, die aus Gründen des Glaubens, der Rasse, der politischen Gegnerschaft oder der Weltanschauung durch nationalsozialistische Gewaltmaßnahmen verfolgt wurden und hierdurch Schaden an Leben, Körper, Gesundheit, Freiheit, Eigentum, Vermögen, beruflichen oder wirtschaftlichen Fortkommen erlitten haben.
Der Auftrag für die Schaffung des Kunstwerkes/der Gedenktafel in Sehnde ging an die Künstlerin, Frau Rahel Bruns, die mit Ihrer Vita und der Idee zur Umsetzung überzeugte.
Beide Teile des Kunstwerkes auf einen Blick, R.Bruns © Stadt Sehnde Anzeige in Originalgröße 303 KB - 850 x 533 Mitglieder der Projektgruppe: Dr. Regina Runge-Beneke, Angelika Thomaier, Anne Heineke, Jürgen Wattenberg, Stadt Sehnde, Ines Raulf.
Unten finden finden Sie das Informationsblatt als PDF zum Download.
Genesis Gedenktafel:
Im November 2015 wurde eine Publikation über die Genesis der Gendenktafel veröffentlicht. Das Druckwerk ist im Rathaus, Stadtmarketing, erhältlich.
Eine Sehnder Jüdin kehrt zurück © Stadt Sehnde Anzeige in Originalgröße 134 KB - 1600 x 1200 Eine Sehnder Jüdin kommt zurück
Im November 2016 wurde das Buch "Eine Sehnder Jüdin kommt zurück" von Hans-Hermann Seiffert über das Leben und Leiden der Gerda Wasserman, geb. Rose, veröffentlicht.
Der Autor, Hans-Hermann Seiffert, lebt in Konstanz und kommt ursprünglich aus Sehnde. In seinem Wohnort hat er sich bereits seit vielen Jahren für die Erinnerungskultur eingesetzt und einige Biographien jüdischer Mitbürger*innen geschrieben. Für den ehemaligen Sehnder war das Buch über das Leben und Leiden der Sehnderin Gerda Wasserman, geb. Rose, eine Herzensangelegenheit. Für seine Recherche hat er viele Stationen ihres Lebens besucht und war auch mehrfach persönlich in New York bei Frau Wasserman. Mittlerweile ist das Buch auch in englischer Sprache erschienen.
Das Buch kann im Buchhandel bestellt werden: ISBN978-3-86628-568-2
Spuren.Suche Titelbild © Stadt Sehnde Anzeige in Originalgröße 163 KB - 691 x 743 SPUREN.SUCHE, Ein Ort für die Ewigkeit
Im Dezember 2020 wurde das erste Buch der Reihe SPUREN.SUCHE unter dem Titel "Ein Ort für die Ewigkeit", Spurensuche auf dem Jüdischen Friedhof Bolzum veröffentlicht.
Nur wenige kennen den jüdischen Friedhof in Bolzum. Es ist ein fast vergessener Ort. Bis in die Neuzeit wurden immer wieder Grabsteine mutwillig beschädigt - das ist einer der Gründe, warum die jüdische Gemeinde und Historiker*innen sich lange zurückgehalten haben, diesen Ort der Erinnerung öffentlich zu machen.
Die Projektgruppe Stolpersteine, allen voran die Historikerin und Autorin des Buches, Frau Dr. Regina Runge-Beneke, wollen das jüdische Leben in Sehnde nicht nur als Opferstatus zeigen. Das nun veröffentlichte Buch ist der erste Teil einer geplanten Reihe von Publikation über die Synagogengemeinde Bolzum/Sehnde und befasst sich zwar mit dem Friedhof, also dem Ende des Lebens, ist aber auch Zeugnis des Ursprungs des jüdischen Lebens in Sehnde.
Unten -unter Dokumente- finden Sie das Buch als PDF zum Download.
In gebundener Form kann es zum Selbstkostenpreis in Höhe von 10,00€ in der Stadtverwaltung erworben werden.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an das Stadtmarketing, Frau Ines Raulf - siehe Ansprechpartnerin-, oder bestellen und bezahlen Sie es bequem online unter www.sehnde.de/spurensuche.
Ausstellung Opfer Nationalsozialismus © Stadt Sehnde Anzeige in Originalgröße 122 KB - 1600 x 1067 Die Wanderausstellung über die Opfer des Nationalsozialismus in Sehnde wurde im November 2017 eingeweiht.
Die Ausstellung kann jederzeit kostenfrei gebucht werden.
Die Inhalte der Banner finden Sie als PDF zum Download unten.
Dokumente
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SPUREN.SUCHE (10 MB) |
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Information zu den Stolpersteinen (148 kB) |
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Informationsblatt Gedenktafel (896 kB) |
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Informationsblatt Gedenktafel - Einleger (354 kB) |
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Banner allg. Informationen (15 MB) |
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Banner Familie David (5 MB) |
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Banner Familie Lindenbaum (11 MB) |
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Banner Familie Osterwald (10 MB) |
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Banner Familie Rose (27 MB) |
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Banner Familie Schragenheim/Königheim (45 MB) |
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Banner Klinik Wahrendorff (49 MB) |
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Banner jüdischer Friedhof, 1 (9 MB) |
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Banner jüdischer Friedholf, 2 (19 MB) |